Zukunftsperspektive Frieden: Der Bericht über die Aktivitäten von Ferien vom Krieg im Sommer 2016

Sommer 2014

Der Bericht über die Aktivitäten von Ferien vom Krieg im Sommer 2016

Die Entwicklung in beiden Projektteilen könnte gerade unterschiedlicher nicht sein. Im ehemaligen Jugoslawien trägt die lange Arbeit Früchte: TeilnehmerInnen entwickeln eigene Initiativen, beantragen Gelder für gemeinsame Aktivitäten und haben ein starkes Netzwerk gebaut. Im Jahr 2016 kamen 120 Jugendliche aus Bosnien-Herzegowina, Serbien und Kroatien zu einer zweiwöchigen Begegnungsfreizeit zusammen, für die es die erste Teilnahme war. 70 TeilnehmerInnen aus den vergangenen Jahren trafen sich im kroatischen Vukovar und in Tuzla fand erstmals ein Treffen für junge Erwachsene statt, deren Teilnahme bereits einige Jahre zurückliegt. Viele von ihnen zogen für ihr Studium in andere Städte, hielten aber Kontakt über die sozialen Medien und zeigten großes Interesse, auch in Zukunft Teil des Projektes zu sein. Neben zahlreichen privaten Treffen der TeilnehmerInnen gab es einen Wochenendbesuch im serbischen Sombor, bei dem die Gruppe über 1000 Friedenstauben bastelte und bei einem öffentlichen auftritt in der Stadt an Passanten verteilte.

Zukunftsperspektive Frieden

In Palästina und Israel sind junge Menschen mit einer politischen Entwicklung konfrontiert, die es schwierig macht, Perspektiven zu entwickeln. Trotzdem, oder gerade deshalb, meldeten sich besonders auf israelischer Seite viele junge Leute zu den Seminaren an. Insgesamt konnten wir zwei Gruppen mit je fast 60 TeilnehmerInnen und MitarbeiterInnen einladen, davon war eines ein reines Frauenseminar. Eingerahmt werden die Seminare durch Vor- und Nachbereitungstreffen. Zu diesen werden oft Referenten eingeladen und es werden auch Führungen, zum Beispiel durch Ostjerusalem organisiert.

Immer wieder berichten junge Menschen, wie sehr der Dialog ihr Leben verändert hat. Viele arbeiten in ähnlichen Projekten, manche werfen sogar ihre beruflichen Pläne über Bord oder entscheiden sich für ein anderes Studienfach. Zwei israelische Teilnehmer beschlossen nach den Seminaren im Sommer, ihren Reservedienst bei der Armee zu verweigern.

Und auch wenn sie sich immer wieder ohnmächtig fühlen, wissen sie, dass Frieden ohne sie nicht möglich ist.

Die Stiftung „Dialoge & Begegnungen“ hat das Projekt „Ferien vom Krieg“ im Jahr 2016 mit einer Förderung in Höhe von 5.000 Euro unterstützt.

Folgende Begegnungen und Dialogseminare konnten damit im Sommer 2016 statt finden:

Ende Juni 2016
In Basko Polje an der kroatischen Adria kamen 120 Jugendliche aus Bosnien-Herzegowina, Serbien und Kroatien zu einer zweiwöchigen Begegnungsfreizeit zusammen.

Ende Juli 2016
In der Nähe von Köln trafen sich fast 60 junge Frauen aus Israel und Palästina und nutzten zwei gemeinsame Wochen für intensive Gespräche.

Ende Juli 2016
In Tuzla trafen sich junge Erwachsene aus Serbien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina, deren Teilnahme bereits länger zurücklag, um die Weiterentwicklung ihrer Arbeit zu diskutieren.

Ende August 2016
Fast 60 junge Männer und Frauen aus Israel und Palästina trafen sich in der Nähe von Köln und verbrachten bei einem intensiven Dialogseminar zwei gemeinsame Wochen miteinander.

August 2016
70 frühere TeilnehmerInnen aus Serbien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina trafen sich in Vukovar, Kroatien. Sie tauschten sich über ihre Erfahrungen seit ihrer Teilnahme an den Begegnungsfreizeiten aus, berichteten einander von ihrem aktuellen Aktivismus in ihren jeweiligen Städten und planten weitere gemeinsame Aktivitäten.

Juni und Juli 2016
In Nablus (Westjordanland) und Khan Younis (Gaza-Streifen) nahmen fast 200 palästinensische Kinder an Sommerspielen teil.