Rassismuskritische Bestandsaufnahme im forumZFD

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Rassismuskritische Bestandsaufnahme im forumZFD

Die Stiftung Dialoge und Begegnungen fördert eine rassismuskritische Bestandsaufnahme im Forum Ziviler Friedensdienst.

Bereits 2019 hatte der Verein, der in elf Ländern Menschen in gewaltsamen Konflikten auf dem Weg zum Frieden begleitet, in einem ausführlichen Auswahlverfahren dafür eine hervorragende Beraterin ausgewählt, mit der die Kölner Organisation zusammenarbeiten möchte. Aus Ressourcengründen konnte das forumZFD das Projekt bislang nicht starten. Die Stiftung Dialoge und Begegnungen stellt nun die fehlenden Mittel bereit und unterstützt mit 10.000 EUR.

Rassismus ist überall und auch in Deutschland Jahrhunderte alt. Wirksame Friedensarbeit ist darauf angewiesen, rassistische und diversitätsfeindliche Strukturen zu erkennen und zu transformieren. Voraussetzung dafür ist, zunächst eigene rassistische Muster zu erkennen und zu verändern. Genau das hat das forumZFD vor. Sein Aufsichtsrat hat den Auftakt gemacht und sich persönlich in einem ersten Seminartag für Rassismus sensibilisieren lassen. Infolgedessen hat er seine Kriterien für Aufsichtsratskriterien diversitätsorientiert erweitert und die Kandidat*innensuche verändert.

Jetzt ist die Organisation als Ganze an der Reihe. Der erste Schritt ist, sehen zu lernen. Denn gerade für weiße Menschen (die Mehrheit der Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle des forumZFD sind weiße Menschen), ist Rassismus oft schwer zu erkennen und Privilegien selbstverständlich. Dafür braucht die Organisation Beratung von außen.

Die Fragen, die sich das forumZFD stellt, durchziehen alle Arbeitsbereiche der Organisation, die im kommenden Jahr 25 Jahre alt wird:

„Mit welchen Bildern sprechen wir unsere Spender*innen an? Unterstützen wir ungewollt die stereotype Darstellung bestimmter Personengruppen? Wie besetzen wir Führungspositionen? Sind von Rassimus und weiteren Diskriminierungsformen betroffene Menschen implizit und explizit eingeladen, sich bei uns zu bewerben oder gibt es dabei Hürden? Genügt es uns, dass unsere Mitgliedschaft fast ausschließlich weiß ist oder wollen wir die Diversität unserer Gesellschaft auch in unserer Organisation wiederfinden? Haben von rassistisch-kolonialistisch geprägte Denkmustern womöglich Einfluss auf Inhalte unserer Friedensarbeit: die Art wie wir Konflikte analysieren oder deutsche und europäische Konfliktursachen in den Blick nehmen? Wenn ja, dann heißt das, dass uns Chancen zur friedlichen Transformation von Konflikten entgehen! Das darf nicht sein!“

Den jetzt anstehenden Schritt einer Bestandsaufnahme als Grundlage für eine rassismuskritische und diversitätsorientierte Organisationsentwicklung fördert die Stiftung Dialoge und Begegnungen mit 10.000 EUR.
Was hilft dem Frieden? Strategieentwicklung für eine internationale Friedensorganisation

Die Stiftung Dialoge und Begegnungen unterstützt das forumZFD im Prozess, Ziele für seine Friedensarbeit bis 2025 zu setzen. Das forumZFD hat in den letzten Jahren erfolgreich gewirkt: so ist die internationale Projektarbeit inhaltlich und personell gewachsen und unsere politischen Kampagnen haben sichtbare Veränderungen herbeigeführt. Doch wie trägt die Organisation mit ihren rund 150 Mitarbeitenden in den kommenden Jahren wirksam zu ihrem Ziel bei, „den Einsatz von Waffen und andere Formen von kollektiver Gewalt zurückzudrängen und zu ersetzen durch gewaltfreies Handeln“, wie es im Leitbild des Vereins heißt? Die Stiftung unterstützt den Strategieprozess mit 15.000 EUR um Moderation, Workshops und Prozessberatung zu finanzieren.

Wir alle sind Zeug*innen (und Teil) großer gesellschaftlicher Veränderungen, in Deutschland, in Europa und weltweit: Wir sehen in Deutschland und anderen Ländern der EU wachsende gesellschaftliche Polarisierung. Handlungsspielräume für kritische Zivilgesellschaft schrumpfen bei uns und weltweit. Es wachsen dagegen, ebenfalls bei uns und weltweit, die Rüstungsausgaben. Weltweit sehen wir dramatische und teils irreversible ökologische Veränderungen, bei gleichzeitig Schwächung internationaler Organisationen und der multilateralen Zusammenarbeit.

Diese Veränderungen will das forumZFD analysieren, bewerten und neue strategische Ziele setzen, mit denen der Verein in den kommenden einen wirksamen Beitrag zur Überwindung von Gewalt auf friedlichem Wege leistet.

Dafür braucht das Projektteam eine externe Moderation, damit sich die Beteiligten auf die inhaltliche Auseinandersetzung konzentrieren können, Workshops nicht verpuffen und sie zu nutzbaren Ergebnissen führen. Es benötigt ebenso Prozessberatung, damit die richtigen Fragen gestellt werden und an der richtigen Stelle Expertise eingebunden wird. Dabei hilft die Stiftung Dialoge und Begegnungen mit ihrer Förderung in Höhe von 15.000 EUR.