Kern von ‚Creating the Us‘ war ein nationales & überregionales Parkour-Treffen, eine sogenannte ‘Jam’, bei dem Parkour-Sportler aus verschiedenen Regionen zusammengebracht wurden. Hierbei haben sich auch Traceure aus früheren Konfliktregionen wie z.B. Mossul beteiligt. Darüber hinaus sollten die lokalen Kapazitäten zum Durchführen von eigenen Projekten gestärkt und zukünftige Kooperationsmöglichkeiten und -bedarfe erläutert werden, damit die lokalen Parkour Communities auch nach dem Projekt nachhaltig davon profitieren können.
Bei den Aktivitäten vor Ort diente die Sportart Parkour die gemeinsame Basis, um einen ersten Austausch zwischen den Sportlern aus den verschiedenen Regionen herzustellen. Im Parkour sind „Jams“ ein wichtiger Bestandteil der (hauptsächlich europäisch geprägten) Parkourkultur, hier treffen sich Sportler aus verschiedenen Städten und Nationen an einem Ort um dort gemeinsam zu trainieren, sich auszutauschen und zu vernetzen.
Da bisher noch nie ein Austausch zwischen den Parkour-Communities stattgefunden hat, gab es vor Ort zahlreiche Probleme zu lösen, so etwa die Festlegung eines Austragungsortes, der sowohl für alle Beteiligten gut zu erreichen, als auch sich für Parkour geeignet ist. Während des Treffens galt es dann vor allem, die Sprachbarriere zu überwinden. Dies wurde gemeistert durch die gemeinsame Sprache der Bewegung, aber auch durch viel Geduld und mit viel herzlichem Lachen während des gemeinsamen Abendessens in einem der zahlreichen Falafel-Restaurants im zentralen Basar von Erbil. Bei stundenlangen Trainings in der sengenden Mittagshitze wurden Freundschaften geschlossen und herzliche Einladung in die jeweils andere Stadt ausgesprochen. Es wurde klar: Bewegung kann als Bindeglied zwischen allen Menschen fungieren.
Das Projekt diente als Pilot für eine Reihe weiterer internationaler Projekte des Parkour Creation e.V. Neben einem Nachfolge-Projekt, das auf den Erfolgen von ‘Creating the Us’ im Nord-Irak aufbauen soll, sind auch Projekte in anderen Konfliktregionen weltweit geplant, so etwa in Nicaragua.
Der Irak ist ein Land mit einer vielfältigen Bevölkerungszusammensetzung. Durch Krieg und Gewalt hat das Vertrauen innerhalb der Bevölkerung stark gelitten. Gerüchte oder einseitige Berichte wurden mit großer Geschwindigkeit auf sozialen Netzwerken verbreitet, wodurch eine weitere Polarisierung der Bevölkerungsanteile vorangetrieben wurde, was zu weiterer Segregation geführt hat. Für die Herstellung langfristiger Stabilität im Land gilt es, diesen Zyklus zu durchbrechen und durch interkulturellen Dialog die Bevölkerung zu vereinen sowie Vorurteile und Stigmatisierung innerhalb der Bevölkerung abzubauen.
• Schaffen von interkulturellen Dialog & Stärkung von Konfliktprävention im Irak durch Parkour
• Aufbau von lokalen Kapazitäten zum Durchführen von eigenen Projekten
• Erörtern der zukünftigen Kooperationsmöglichkeiten und -bedarfe mit der lokalen
• Parkour Community & lokalen Akteuren
• Nationales/überregionales Parkour Treffen in Erbil bei dem Traceure (Parkour-Ausübende) aus verschiedenen Regionen zusammengebracht werden. Hierbei werden sich auch Traceure aus früheren Konfliktregionen wie z.B. Mossul beteiligen.
• Förderung von Maßnahmen der Gewaltprävention durch Aufbau von interkulturellem Dialog & Begegnungsmaßnahmen
• Öffentlichkeitstaugliche Begleitung in Form von z.B. Insta-Stories & -Posts, kurzen Dokumentation über den Impact und Denkprozesse des Jams